

Regenüberlaufbecken, Pumpstation und ein neuer Anlaufpunkt am Mainufer
Am Beginn der Suicardusstraße sind
bereits große Baumaschinen und Erdbewegungen
sichtbar, die aber nicht
mit der Neugestaltung des Schlossufers
in Verbindung stehen. Bei der
Baustelle handelt es sich um ein Projekt
des Tiefbauamtes, das vom Land
Bayern gefördert wird. Hier entsteht
ein Regenüberlaufbecken mit Pumpstation.
Der Bereich Willigisbrücke ist schon
immer ein Knotenpunkt der Abwasserentsorgung
der Stadt Aschaffenburg
gewesen. Auf engem Raum befinden
sich mehrere Bauwerke und Anlagen.
Die Situation ist problembelastet: Der
Mainsammler (Abwasserkanal) verfügt
südlich der Willigisbrücke über ein großes Pumpwerk, in dem das gesamte
Wasser aus den Stadtteilen Obernau,
Schweinheim, Gailbach und Oststadt
sowie der Gemeinde Haibach (Süd)
angehoben wird, um mit Gefälle weiter
ins Klärwerk fließen zu können.
Die Pumpen dort sind nass aufgestellt
und extrem störungsanfällig. Die
Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter
des Bauhofes bei Reparaturmaßnahmen
an diesem Pumpwerk sind, vor
allem im Winter bei Frost, unzumutbar,
die Reparaturkosten durch die vielen
Störfälle sehr hoch. Ein großes Problem
stellt auch die mangelhafte Stromversorgung
dieses Pumpwerkes dar.
Kurzum: Neue Technik ist überfällig.
Hinzu kommt: Da bei dem in den letzten Jahren immer häufiger auftretenden
Starkregen der Kanal das
Regenwasser nicht mehr aufnehmen
kann und so ungeklärtes Mischwasser
(Regen- und Schmutzwasser aus der Kanalisation)
in den Main fließt, ist der Bau
eines neuen Regenüberlaufbeckens mit
Rückhaltevolumen erforderlich. Hier
wird das Mischwasser zwischengespeichert
und nach Ende des Regens zeitverzögert
in die Kläranlage gepumpt.
SOB-Verfahren: Herstellung einer überschnittenen Bohrpfahlwand
©BAUER Spezialtiefbau GmbH
©BAUER Spezialtiefbau GmbH
Das Regenüberlaufbecken Willigisbrücke
hat unterirdisch eine Ausdehnung
von ca. 45 mal 30 Metern und ist
bis ca. 12,50 Meter tief. Darin sind
die Technik und ein Rückhaltevolumen
von ca. 2.000 m³ untergebracht.
Oberirdisch bekommt das Becken ein
Betriebsgebäude mit öffentlicher Toilettenanlage
aus Sichtbeton mit einer
Verschalung aus Lärchenholz. Aus
Gründen des Denkmalschutzes wird
das Flachdach des Gebäudes extensiv
begrünt. In Verlängerung des Gebäudes
ist eine Stahlpergola geplant, die
der Aussichtsplattform mit Sitzgelegenheiten
Schatten spendet. Von hier
aus besteht eine freie Aussicht auf die
Mainuferpromenade und den Main.
Zum Schutz der großen Bestandsbäume,
insbesondere der alten Platane, ist
eine Stützmauer notwendig. Verblendet
mit regionalem Buntsandstein,
nimmt sie die Tradition der mainnahen
Bauten auf und fügt sich in das denkmalgeschützte
Ensemble ein.
