Die Hochwassermarkierungen am Aschaffenburger Theoderichstor
Starker Eisgang auf dem Main mit plötzlich einsetzendem Tauwetter und Regen führte seit Jahrhunderten an den Mainufern Aschaffenburgs zu Hochwassern mit all ihren Schrecken und Verwüstungen. So wissen wir aus alten Dokumenten von fast jährlich aufgetretenen Beschädigungen der Mainbrücke im 15., 16. und 17. Jahrhundert durch Eisgang oder Hochwasser. Oft wurden die hölzernen Teile der Brücke von den Eismassen oder den Fluten hinweggerissen, und der Verkehr von Ufer zu Ufer war nur mit Nachen möglich. Überschwemmte Wiesen, Felder und Gassen in Ufernähe waren die unabwendbaren Begleiterscheinungen.
Als höchstes Hochwasser ist das von 1682 bekannt. Nach starkem Eisgang erreichte der Main am 26. Januar 1682 eine Höhe von 7,03 Meter, das Wasser stand fast 2 Meter hoch an der mainseitigen Mauer des Schlosses. Dieser Hochwasserstand und weitere 16 Markierungen, am Theoderichstor verzeichnet, weisen noch heute auf die größten Hochwasser Aschaffenburgs in den letzten 300 Jahren hin.
Quelle: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv AschaffenburgBd. 3, Heft 5, September 1991, Autor: Werner Krämer